Sparcus 2,2

 

     

 

 Spannweite  2,22m
 Länge  1,0m
 Gewicht  930 gr

 

Es gibt von Robbe den Arcus E 2,2; das hier vorgestellte Modell namens Sparcus von T2M ist äußerlich baugleich, aber deutlich billiger. Ob und inwieweit billigere Komponenten bei Regler, Motor und Servos verbaut wurden, weiß ich nicht.

Nach Anschaffung eines Jeti-Senders und GPS-Loggers sollte das Modell als " Technologieträger " dienen. Mit Landeklappen, Einziehfahrwerk, Klapptriebwerk kommt schon eine beeindruckende Anzahl von Servos zusammen. Wenn man, wie ich, die Querruder getrennt ansteuert und den optionalen Kontrollkanal für den Klappmechanismus des Triebwerks benutzt, braucht es schon 8 Kanäle. Zur Not kommt man aber auch mit einem 6Kanal Empfänger aus.

Die Qualität des Bausatzes ist ok. An Flächen und Leitwerken gab es ein paar Grate zu entfernen, der Zug für das Höhenruder war sehr schwergängig, weil der Regler dagegen drückte. Hier musste an schwer zugänglicher Stelle nachgearbeitet werden, denn sonst kann man die Trimmung des Höhenruders vergessen. Auf den Flächenunterseiten sind bei der Herstellung des Modells nach Einbau der Servos, Holme, Kabel, Klappen größere Epo-Abdeckungen einzukleben. Dieser Arbeitsgang wurde offensichtlich sehr flüchtig ausgeführt, die Flächenunterseite ist durch überquellende Kleberreste verunstaltet und weist einige Kanten und Unebenheiten auf, die den Profilverlauf stören. Was solls, irgendwo muß man halt der ex und hopp Mentalität bei den Foamies Tribut zollen. Ansonsten passte und funktionierte alles ganz ordentlich. Die Querruder und Landeklappen sollen über Y-Kabel angeschlossen werden. Bei den Klappen ist das ok, die Querruder waren aber ungleichmäßig angelenkt. Weil man nicht an die Servos und Anlenkungen heran kommt, läßt sich das nicht korrigieren. So habe ich die die Querruder einzeln angelenkt, dann kann man auch die Differenzierung einstellen. Herausragendes Feature ist natürlich das Klapptriebwerk, das bislang störungsfrei und präzise gearbeitet hat. Bild1, Bild2, Bild3.

Der Zusammenbau des Modells auf dem Flugplatz ist einigermaßen fummelig. Die Flächenbefestigung erfolgt über einen Holmverbinder, es ist eine Schraube zum Klemmen der Flächenhälfte festzuziehen und eine weitere Schraube, die die Flächenhälften zusätzlich verbindet, über einen Kanal in der Flächenunterseite einzuführen und festzudrehen. Im Originalzustand sind von jeder Flächenhälfte 2 Servokabel einzufädeln und durch eine recht kleine Öffnung im Rumpf zu führen, damit man sie mit den Y-Kabeln anschließen kann. Hier habe ich die Anschlußkabel auf jeder Flächenhälfte auf einem 4-poligen Stecker ( +/- und 2xImpuls) gelötet, sodass nur noch ein Kabel mit Stecker durchgeführt werden muss. Für diesen Vorgang verwendet man sinnvoller Weise ein Buchsenkabel, das vor dem Aufstecken der Fläche durchgezogen wird und mit dem man dann, wenn es eng geworden ist, den eigentlichen Anschlußstecker herausziehen kann.

Nach längerer Programmierarbeit lief alles zufrieden stellend. Insbesondere das Klapptriebwerk fährt einwandfrei aus, startet den Motor mit der nötigen zeitlichen Verzögerung und bremst die 7x5 Luftschraube an der richtigen Stelle, damit sie wieder eingeklappt werden kann.Obwohl der 20A Regler unzugänglich unter der Fläche eingebaut wurde, geht es in Rumpf einigermaßen eng zu.- Bild4- Der empfohlene 3s/1300 Lipo passt von der Größe her und bringt exakt den vorgeschriebenen Schwerpunkt sowie eine ausreichende Flugdauer.

Zu den Flugeigenschaften ist wenig zu sagen. Das Modell ist einfach zu steuern. Durch den vergleichsweise kurzen Rumpf wirkt es hin und wieder etwas instabil um die Hochachse. Die langen und dünnen Flächen biegen sich bei schnelleren Flugmanövern. Die Thermikeigenschaften sind mäßig, schnell machen kann man den Flieger auch nicht. Bewegt wird das Modell zwischen 20 und 65 km/h ( über Grund, mit GPS gemessen ), die Steigleistung liegt bei ca. 4 m/s. Der Antrieb zog, sei es durch das Kippmoment oder eingebauten Sturz, nach unten. Dies wurde durch Beimischen von Höhe kompensiert. Die Motorbefestigung wollte ich mit Rücksicht auf den Klappmechanismus nicht ändern. Die Landeklappen sollte man erst einmal in größerer Höhe ausprobieren, da hier ebenfalls Höhentrimm beigemischt werden muss - und zwar reichlich. Das Einziehfahrwerk ist zwar hübsch anzusehen, die Klappen, die das Fahrwerk im eingezogenen Zustand verdecken ( wie sich das gehört) gehen aber auch nach unten und drohen im Gras hängen zu bleiben, wenn das Rad einsinkt.

Wenn man das Modell beim Anfahren gerade ausrichtet, reicht die Leistung auch auf Rasenpisten für Bodenstarts.

Nachtrag: Nach 3 Jahren, aber nur etwa 30 Flügen brachen nun einige der relativ dünnen Kunststoffteile des Antriebs im Flug. Mangels äußerer Einwirkungen wird das wohl auf den üblichen Schwund der Weichmacher in dem Plastikmaterial zurückzuführen sein. Das ist halt schade, denn das Modell fliegt zwar ordentlich - aber der Spass daran kam halt in erster Linie durch das innovative Klapptriebwerk Da der Flieger ansonsten noch wie neu ist, werde ich den Motor irgendwann nach alter Väter Sitte in die Rumpfnase einbauen.

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