Leitungsverluste
Bei einem E-Segler oder einmotorigem Motormodell mit dem Treibling in der Schnauze, dem Regler und Akku als sog. Antriebsstrang dahinter sind die Verluste in den Zuleitungen kein Thema. Bei Strömen bis ca. 15A reichen in diesen Fällen 1,5qmm, bis ca. 35A - 2,5qmm und darüber sollten es 4qmm sein. Die Leitungen sind möglichst kurz zu halten, nicht wegen der Verluste sondern zur Minimierung der Störungen.
Bei Mehrmotorigen, Scale- und Impellermodellen sieht die Sache schon anders aus. Hier kommen vom Akku bis zu dem Motor/den Motoren locker 60-100cm Leitungslänge (Plus- und Minusleitung addiert) zusammen. Brushless-Motoren haben 3 Anschlußkabel. Hier lohnt sich also schon der Vergleich von Gewicht und Widerstand der Leiter:
Gewichte für 1m Länge:
| 2,5qmm Silikonkabel | 31gr |
| 2,5qmm NYM mit Isolierung | 33gr |
| 2,5qmm NYM ohne Isolierung | 21gr |
| 1,5qmm NYM mit Isolierung | 18gr |
| 1,5qmm NYM ohne Isolierung | 13gr |
| Alurohr 2/3 Innen-/Außendurchm. | 10gr |
| Alurohr 4/3 Innen-/Außendurchm. | 13gr |
| Alurohr 4/6Innen-/Außendurchm. | 25gr |
| Alustab 3mm Durchmesser | 19gr |
Manch einer mag sich jetzt wundern, was in dieser Aufstellung NYM-Kabel und Alurohre zu suchen haben.
NYM-Kabel mit den Querschnitten 1,5 und 2,5 qmm sind im Baumarkt ungleich billiger und ohne Isolierung deutlich leichter als die edlen Silikonkabel. Wenn das Kabel über eine längere Strecke verlegt werden muß, muß es nicht flexibel sein und kann ohne Isolierung in Styrorümpfen und -flächen verklebt werden. Außerdem braucht man zwei Hände, um Stecker und Buchse an 2 flexiblen Kabeln zu verbinden - aber nur eine Hand um den Stecker eines flexiblen Kabels in die Buchse einer starren Zuleitung zun stecken.
Wie sieht das nun mit dem elektrischen Widerstand und den Leitungsverlusten aus? Bei 10A lassen sich für 1m Leitung folgende Spannungsabfälle ermitteln:
| Material | Gewicht/1m | Spannungsabfall/1m |
| 2,5qmm Silikonkabel | 31gr | 72mV |
| 2,5qmm NYM mit Isolierung | 33gr | 72mV |
| 2,5qmm NYM ohne Isolierung | 21gr | 72mV |
| 1,5qmm NYM mit Isolierung | 18gr | 116mV |
| 1,5qmm NYM ohne Isolierung | 13gr | 116mV |
| Alurohr 2/3 Innen-/Außendurchm. | 10gr | 77mV |
| Alurohr 4/3 Innen-/Außendurchm. | 13gr | 59mV |
| Alurohr 4/6Innen-/Außendurchm. | 25gr | 22mV |
| Alustab 3mm Durchmesser | 19gr | 39mV |
Es wird deutlich, daß das Alu, was das Verhältnis Gewicht/el.Widerstand anbelangt, die Nase vorn hat. Bei entsprechenden Modellen kann das Alurohr zudem als Verstärkung eingesetzt werden. Bei einem mehrmotorigen Styromodell z.B. können die Alurohre 6/4 und 4/3 durchaus noch die Funktion des Holmes übernehmen.
Obwohl die 2mm und 4mm Goldstecker optimal in die 2/3 und 4/6 Rohre passen, sind die Übergangswiderstände einer solchen Verbindung nach meinen Messungen zu hoch. So beträgt der Spannungsabfall bei Verbindung zweier 2mm Goldstecker (Fa.Nessel) bei 10A 4mV, zwischen dem gleichen Stecker und dem Alurohr mit 2mm Innendurchmesser aber 26mV. Man muß die Übergänge zu den Kupferanschlußkabeln also löten, was mit einem Aluminiumweichlot (meines stammt von der Fa.Gundert) aber kein Problem ist
Was bringt uns das als Leistungsgewinn und -verlust?
Ausgehend von einem Antrieb mit 10V/30A = 300W ergibt sich bei einem (für diese Leistung zu dünnen) 1,5qmm Kabel bei einer Gesamtlänge von 1m ein Leitungsverlust von 3 x 116mV (3x der Wert bei 10A) x 30A = 10,4W = 3,5%. Bei einem 2,5qmm Kabel kommen wir auf 3 x 72mV x 30A = 6,5W = 2%. Bei dem Alurohr 4/6 sind es 3 x 22mV x 30A = 2W = 0,66%.
Die 2mm Goldstecker z.B. von Nessel für ca.1,30DM ( trennbare Einheit aus Stecker und Buchse) Bild sieht man viel zu selten. Sie sind platzsparend klein, leicht und haben einen sehr guten Übergangswiderstand. Bis ca. 20A sind sie erste Wahl. Wenn es von der Zugänglichkeit her geht, löte ich sie direkt auf den Akku. Bild
Diese Goldstecker sind auch leichte, sichere und kaum sichtbare Kabinnenhaubenbefestigungen für kleinere Modelle. Einfach die Haube hinten oder vorne mit Dübel oder Zunge arretieren und am anderen Ende mit dem kleinen Goldstecker befestigen. Zum Öffnen muß man dann nur den Stecker ziehen und die Haube nach hinten oder vorn herausziehen. Diese Befestigung verwende ich z.B.bei den "schlabbrigen" Kabinenhauben der Kyosho-Modelle T33 und F16 anstelle der umständlichen Schraubbefestigungen lt. Anleitung.
Bei dem Elektronik Versandhändler ELV gibt es sehr preisgünstige Steckverbindungen, bestehend aus einem 1,3mm Lötnagel und einer Blechbuchse, die so geschickt geformt ist, dass einerseits eine vergleichsweise große Auflagefläche und andererseits ein hoher Anpressdruck erzielt wird. Bestechend ist ist insbesondere der Preis von weniger als 2€ für jeweils 100 Stecker und Buchsen. Ich verwende die Steckkombination für den Anschluß von Motoren und Reglern in den Foamies, sodass die im Vergleich zum Modell sehr teure Brushless-Einheit schnell aus- und von Modell zu Modell umgebaut werden kann. Hier sind Bilder der Stecker 1, 2, im Modell
