Lipos im Allgemeinen und

Dymond Lipos LC 2200 3s und ZP 2200 3s

im Besonderen

Früher habe ich akribisch meine Akkus vermessen und Antriebe optimiert - weil nur so vernünftig Elektroflug betrieben werden konnte. Mit den modernen Lipos ist das anders geworden. Statt den Wirkungsgrad mit teuren Motoren und Reglern zu steigern, investiert man ein paar Euro für den nächst größeren Akku. Ähnlich ist es bei höheren Strömen. Auch hier wird man mit dem billigeren, größeren Akku trotz geringerer C-Rate besser fahren als mit dem kleineren, teureren Akku mit höherer C-Rate. Jedenfalls dann, wenn man nicht als Wettbewerbspilot das letzte Watt bei absolut minimiertem Gewicht heraus quetschen muss oder es im Modell sehr eng zugeht.

Allerdings vermesse ich meine Lipos nur nach Lieferung, um zu prüfen, ob sie in Ordnung sind. Von den 6 Lipos, die ich in jüngerer Zeit angeschafft habe, mußten immerhin 2 zurück geschickt und ausgetauscht werden. Dabei handelte es sich jeweils um einen Fehler, der bei normaler Benutzung kaum aufgefallen wäre, bzw., erst später zu einem vorzeitigen Ausfall des Akkus geführt hätte. Da die Akkus aufgrund geringerer Streuung bei der Herstellung offensichtlich nicht selektiert werden, fiel jeweils gegen Ende der Entladung eine Zelle stark ab. Das merkt man im Betrieb überhaupt nicht, wenn man die Akkus nicht mehr als 85% entlädt. Geht die Entladung allerdings absichtlich oder versehentlich mal so weit, dass die Unterspannungsabschaltung des Reglers eingreift, wird es eng. Wenn der Regler z.B. bei 3 Zellen bei theoretisch 3x 2,7V = 8,1V abregelt, hat bei 600mV Spannungsdifferenz die schwächste Zelle gerade noch 2,3V, die beiden anderen je 2,9V. Meine Messungen haben gezeigt, dass die am Ende schwächste Zelle keineswegs eine geringere Kapazität aufweisen muss; oft ist es so, dass diese Zelle - wohl aufgrund geringeren Innenwiderstandes - anfangs eine höhere Spannung und Leistung beisteuert und dann später halt vorzeitig " Flasche leer " meldet. Man sieht also, dass die Selektion der Zellen allein nach der Kapazität nicht zum optimalen Ergebnis führt.

Nun aber zu den Dymond Lipos:

Aufgrund guter Erfahrungen mit 2 Akkus ( 1050 und 850 mAh ) dieses Fabrikats kaufte ich einen LC 2200 3s. Der mit 30C angegebene Akku wird für günstige 19,90 € verkauft. Dieser Akku wies die oben beschriebene Spannungsdifferenz einer Zelle auf. Die Fa. Staufenbiel nahm den Akku zurück und schickte mir dann auf meine Bitte - gegen entsprechenden Aufpreis - die " Edelausführung " ZP 2200 3s des gleichen Akkus für 26,90 €. Dieser Akku wird mit 45C angegeben und mit " stark verbesserten Spannungslage bei normalen Strömen " beworben. Da ist man schon gespannt, was man für 35% Mehrpreis erhält.

Entladen wurde ganz einfach mit der Entladefunktion meines Schulze Laders mit konstant 6A.

Das Ergebnis bestätigt die Werbeaussage nicht::

 Spannung nach  LC 2200 3s ZP 2200 3s  
 entladen 0,5 Ah  11,57 V  11,50 V  
 entladen 1,0 Ah  11,19 V  11,14 V  
 entladen 1,5 Ah  10,87 V  10,93 V  
 entladen 1,8 Ah  10,85 V  10,83 V  

Die Maße lt. Katalog:

LC 2200 3s : 106x34x25 -- 192gr

ZP 2200 3s : 109x36x26 -- 193gr

ersatzweise gelieferter ZP 2200 3s: 106x34,5x24,5 - also eher die Maße des LC-Akkus, aber laut Aufkleber der ZP Typ.

 

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