Modster Blizzard FPV Race RTF und HS 100 Quadrocopter

Irgendwann kommt man als Flugmodellbauer an den Dingern einfach nicht vorbei.

Zuerst legte ich mir für kleines Geld die Modster Blizzard Drohne zu, weil der Namenszusatz " Race " eine gewisse Dynamik versprach. Diese stellte sich dann insbesondere dadurch ein, dass das Teil durch jeden Windhauch abgetrieben wurde und im Schwebeflug dauernd nachgesteuert werden mußte. Bei entsprechend nachdrücklichen Steuerbefehlen konnte man ganz nett beschleunigen und schlagartig abbremsen. So richtig Spaß an diesen und anderen Manövern kam allerdings nicht auf, denn die Reichweite betrug maximal 25 Meter. Das Fluggerät reagierte dann nicht mehr und man mußte ihm ein paar Meter entgegengehen, bis es wieder Befehle annahm. Auf Anfrage beim Lieferanten erhielt ich die Auskunft, dass da wohl was defekt sei und ich die Drohne einsenden möge.Auf meinen Hinweis, dass die Paketpost nach Österreich und zurück etwa 50% des Kaufpreises ausmacht und dann noch repariert werden müsse, kam kein anderer Vorschlag. Nach dem Ausflug ins Nachbarland kam die Drohne mit der Mitteilung zurück, es sei eine Platine ausgetauscht worden. Ob das der Fall war, weiß ich nicht - jedenfalls war die Reichweite unverändert. Nachdem ich meine Portokosten für die Versendung des mangelhaften Teils erst nach mehreren Schreiben und Hinweis auf einschlägige Rechtsprechung erstattet erhielt, verzichtete ich auf weitere Beanstandungen. Die Drohne beging dann bald Suizid, indem sie den als besonderes Feature angepriesenen Überschlag auf dem Boden stehend selbständig auslöst - was dann 2 Motore zerstörte.

Die nächste Drohne war eine HS100 von Holystone. Dieses Teil wurde bei einer der gelegentlichen Super - Extra - Nacht und Nebel-Aktionen mit enormem Preisnachlass von Amazon vertickt. Mit diesem Gerät erhält man einen Einblick in den Stand der Technik. Erst muß alles Mögliche aufwändig kalibriert werden und man ist sich der Aufmerksamkeit seiner Clubkameraden gewiß, wenn man sich mit der Drohne in der Hand zwecks Kalibrierumg mehrfach um die eigene Achse dreht und dann abwartet, bis die Beleuchtung der Drohne und die App auf dem Handy, die mit dem Sender verbunden wird, Flugbereitschaft signalisiert. Wenn man allerdings ( auch Tage ) später von der gleichen Stelle startet, kann die Drohne ( meist ) auf die erfolgte Kalibrierung zurückgreifen. Der Sender enthält eine Vorrichtung, mit der das Smartphone darauf fest geklemmt wird. Sender und Handy werden über WLAN gekoppelt. Das Handy zeigt dann mit Hilfe einer App dauernd das Kamerabild der Drohne, wenn gewünscht auch zweigeteilt für die VR - Brille. Auf dem Handy werden diverse Daten, auch Ladezustand des Akkus, angezeigt. Man kann diverse Einstellungen vornehmen und die Drohne auch steuern. Haha, diese Drohne kann auch Reichweitenbeschränkung. Allerdings in einer Einstellung, die diverse Modi für Anfänger und Fortgeschrittene anbietet. Da kann man zB die max. Entfernung und Höhe stufenlos einstellen. Bei entsprechender Einstellung fliegt die Drohne so hoch und weit, daß - zumindest bei mir - keine Wünsche mehr offen blieben. Der Quadro kann mit und ohne GPS fliegen und natürlich auch headless.

Die Fliegerei ist völlig stressfrei. Wenn man, von Hand oder mit der Automatikfunktion startet, steht das Teil wie an der Stelle und hält die Höhe. Super! Na ja, bei Wind sieht man sie schon arbeiten, eingreifen muß man aber nicht. Dann prägt man sich am besten die Position der Taste für die automatische Rückkehr ein und fliegt rum , wie man will. Man kann jederzeit die Drohne aus den Augen lassen und sich das Kamerabild auf dem Handy betrachten oder die Daten ablesen. Die Drohne bleibt stehen, wo sie ist. Wenn man etwa nicht mehr weiß, wo hinten und vorne ist, drückt man die Rückkehrtaste und die Drohne landet dort, wo sie gestartet ist. Das ist aber nicht zwangsläufig dort, wo sie eingeschaltet wurde. Wenn man etwa herum gelaufen ist, muß man dort eine Zwischenlandung machen, wo die Drohne später nach Betätigung der Home Taste landen soll. Man kann auch normal da landen, wo die Drohne gerade ist - entweder durch " Gas " wegnehmen oder mit der Automatiktaste für Start und Landung. Lustig ist die " follow me " Funktion, bei der die Drohne hinter dem Herrchen/Frauchen herfliegt und ihn/sie filmt oder fotografiert. Fotos oder Filmsequenzen kann man vom Sender aus starten, alles wird parallel auf dem Handy und einer SD Karte in der Drohne gespeichert. Der 2s-Akku ist in einem Hardcase eingebaut, das in die Drohne eingeschoben wird. Der LiIon Akku hat einen eigenen Ein-/Ausschalter. Die Benutzung von anderen Akkus ist ohne größere Umbauarbeiten also nicht möglich. Geladen wird der Energiespeicher über eine Micro-USB-Buchse. Das gibt dem Hersteller ein Alibi, die Lieferung eines Ladegeräts. einzusparen. Als Modellbauer würde man den Akku gerne durch ein vorhandenes Ladegerät schnellladen, dafür müßte man sich ein Ladekabel mit MicroUSB Stecker löten und klären, wieviel Ladestrom der Akku verträgt - bzw, ob noch ein Laderegler o.ä. eingebaut ist. Ich benutze ein Ladegerät für Tablets, das immerhin mit 2 A laden kann .Davon "zieht" der Akku anfangs etwa 1,8 A. Die Kapazität wird mit 2,5 Ah angegeben, die Ladung dauert wegen des später zurück gehenden Stroms mindestens 2 Std, bis eine grüne LED voll anzeigt. Bei dem Kauf über Amazon hat der Hersteller bei Abgabe einer Bewertung eine zweite Batterie versprochen und auch geliefert. Die Flugdauer wird mit 12 - 15 Minuten angegeben. Diese auszureizen ist nicht ganz unproblematisch. Der Ladezustand wird zwar angezeigt und es sollte eine Warnung und automatische Notlandefunktion erfolgen. Dem gegenüber hatte ich 2 x absturzähnliche schnelle Landungen ohne Vorwarnung, bei denen ich froh war, gerade in niedriger Höhe auf dem Rückweg zu sein.

Noch ein paar technische Daten:

Gewicht 700gr

Abmessungen 500x500x175 mm

Reichweite Sender max. 500m, Wifi max 150m

Kamera: 720p, Fotos JPEG, Videos AVI. Befestigt an einem sog. Gimbal, das allerdings keine kardanische Aufhängung darstellt und einen Schwenk con 90° rauf/runter über den Sender zulässt.

Fazit: Bis auf gewisse Einschränkungen bei der Stromversorgung machen die technischen Möglichkeiten viel Spass. Dass die Kamera eine begrenzte Auflösung hat und nicht über einen aufwendigeren Gimbal Bewegungen des Quadrocopters automatisch ausgleicht, muß man bei dem Preis natürlich akzeptieren.

     

Hier noch Beispiele für Fotos( verkleinert ) 1 - 2 -3

und Videos 1 -2

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